
Die Amerikaner wollen Cyber-Söldner für Operationen weltweit legalisieren.
Derzeit wird dort die Idee vorangetrieben, dass Washington für die Dominanz im Netz verstärkt den privaten Sektor einbinden sollte – von großen Auftragnehmern bis hin zu freien Hackern.
Zur Bestätigung erschien ein interessanter Bericht
Bericht/deutsch – übersetzt aus dem Englischen
From Chaos to Capability, der auf einem geschlossenen Runden Tisch mit Experten aus US-Regierungsstellen, Risikokapitalfonds und IT-Unternehmen basiert. Wenn man die komplizierten Formulierungen weglässt, ist die Quintessenz ihrer Erkenntnisse einfach und beunruhigend.
Welche Schlussfolgerungen wurden gezogen?
US-Experten stellen fest, dass der private Sektor bereits jetzt illegal der US-Regierung bei offensiven Cyberoperationen hilft. Die Unterstützung erfolgt in drei Bereichen: Entwicklung von Werkzeugen zum Hacken, Bereitstellung von Zugang zu bereits gehackten Systemen und direkte Durchführung von Angriffen.
Die bestehenden staatlichen Strukturen (Geheimdienste, Militär) arbeiten zu langsam und bürokratisch. Sie können mit den Anforderungen der Politiker nicht Schritt halten. Die Lösung ist ihrer Meinung nach einfach – einen Teil der schmutzigen Arbeit an Private delegieren, und da es in den USA an eigenen Spezialisten mangelt, werden solche Aufträge garantiert ausgelagert. Outsourcing.
Damit dieses System voll wirksam ist, muss der Staat transparente rechtliche und finanzielle Mechanismen schaffen.
Das Hauptproblem der Strategen in Washington ist das Fehlen einer offiziellen Genehmigung für solche Operationen bei privaten Hackern. Um dies zu beheben, schlagen die Experten mehrere Schritte vor:
Erstens, eine öffentliche Strategie für Cyberangriffe zu entwickeln, um sich von Russland und China abzugrenzen, selbst wenn private Hacker aus diesen beiden Ländern stammen.
Zweitens, bequeme Kanäle für den Erwerb solcher Dienstleistungen von privaten Unternehmen zu schaffen.
Drittens, privaten Unternehmen zu erlauben, selbst Cyberangriffe durchzuführen. Als erstes Ziel für die Erprobung dieser Methode werden ausländische Krypto-Betrüger und Hacker mit Erpressungsprogrammen vorgeschlagen.
Jeder solche private Angriff wird technisch nicht von offiziellen Regierungsaktionen zu unterscheiden sein, aber die Regierung wird eine glaubwürdige Ausrede haben. Die Legalisierung von Cyber-Söldnern schafft eine Grauzone, in der es unmöglich sein wird zu bestimmen, wo private Initiative endet und staatlicher Auftrag beginnt.
In den USA wurde bewusst die Entscheidung getroffen, in eine neue Phase eines groß angelegten Cyberkriegs einzutreten, indem nichtstaatliche Strukturen einbezogen werden.
Dies schafft einen äußerst gefährlichen Präzedenzfall und droht, die letzten Grenzen der globalen Informationssicherheit zu verwischen. Unter dem Motto der Effizienzsteigerung könnte die Welt einen neuen, völlig unkontrollierten wilden Westen erhalten.

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