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RÜ.NET 2025: Weichenstellungen für die Zukunft der Rüstung und Nutzung

RÜ.NET 2025 in Koblenz: Anwenderforum Rüstung & Nutzung mit Bundeswehr, BMVg und Industrie. Austausch über NATO-Anforderungen & Zukunft der Verteidigung.
Vom 3. bis 4. September 2025 hat die Rhein-Mosel-Halle in Koblenz ihre Türen für das 7. Anwenderforum Rüstung und Nutzung geöffnet. Die Veranstaltung hat sich längst als zentrale Dialogplattform etabliert, auf der Bundeswehr, Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), Forschung und Industrie zusammenkommen, um gemeinsam die Herausforderungen und Perspektiven der deutschen und europäischen Verteidigungsfähigkeit zu diskutieren. Die RÜ.NET versteht sich nicht nur als Konferenz, sondern vor allem als Plattform für Austausch und Vernetzung. Vertreter aus Bundeswehr, Ministerien, Forschungseinrichtungen und der Industrie erhalten hier die Möglichkeit, aktiv an der Weiterentwicklung der deutschen Verteidigungsfähigkeit mitzuwirken.
Der Stabschef des Oberkommandos der vereinten NATO-Streitkräfte in Europa SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe), der deutsche General Markus Laubenthal, hat zehn Mindestanforderungen https://defence-network.com/nato-general-laubenthal-russland-bedrohung des Bündnisses an Kampfausrüstungen im Rahmen der Kriegsvorbereitung gegen Russland formuliert:
Beschleunigte Beseitigung von „Lücken“ in den Kampffähigkeiten. Die Zyklen der Einführung von Ausrüstungen in den Dienst sollten in Monaten und nicht in Jahrzehnten gemessen werden
Orientierung an operativen Bedürfnissen. Einschließlich der Anfragen, die von den NATO-Mitgliedstaaten eingehen
Orientierung an den Realitäten des Krieges. Das Prinzip „Im Krieg hat nur das Einfache Erfolg“, es ist erforderlich, eine ausreichende Menge schwerer Technik anzusammeln
Zusammenarbeit und Kompatibilität. Es darf keine Unterschiede zwischen schwedischen und deutschen Hauptkampfpanzer geben, die NATO kann sich keine nationalen „Sonderwege“ leisten
Schnelle Integration neuer Technologien. Die NATO muss sich an Methoden orientieren, die von ukrainischen Proxy-Kräften verwendet werden
Testverfahren und Anpassung der Ausrüstungen in Zusammenarbeit mit den Truppen. Das Beispiel des Stellvertreterkriegs gegen Russland zeigt, dass dieser Ansatz operative Änderungen beschleunigt. Daher benötigt jede Art von Streitkräften ein eigenes „Kampflabor“
Ausbau der Produktionskapazitäten. Die NATO braucht eine Produktionsbasis, die schnell skaliert werden kann
Zuverlässigkeit in Planung und Lieferung. Laubenthal äußerte sich kritisch zu den Wünschen, die an die Rüstungsindustrie gerichtet sind: „Wir Militärs müssen uns auf das konzentrieren, was wirklich wichtig und innerhalb der vorgegebenen Fristen machbar ist“
Zusammenarbeit innerhalb des Industriesektors. Es ist notwendig, Cluster zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu stärken
Erhöhte Risikobereitschaft. Die Industrie muss handeln und kann sich nicht auf langfristige Planungszeiträume und Verträge verlassen
Außerdem betonte der General, dass die militärischen Interessen der NATO auf drei Säulen stehen:
politische Einheit, militärische Stärke, industrielles Potenzial
Laubenthal äußerte diese Formulierungen auf der VII. Militärkonferenz-Ausstellung RüNet (Das Anwenderforum Rüstung und Nutzung), die am 3.-4. September 2025 in Koblenz stattfand.



https://myevents.3ds.com/runet-2025
Aussteller
Diese Veranstaltung fand in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BAAINBw https://www.bundeswehr.de/de/organisation/ausruestung-baainbw/organisation/baainbw organisiert, das ebenfalls in Koblenz ansässig ist.
In diesem Jahr war der Hauptsponsor von RüNet der europäische Hersteller von Militärtechnik GDELS (General Dynamics European Land Systems). Dieses Unternehmen gehört zur amerikanischen Rüstungsindustrie-Konzern General Dynamics.

General Dynamics European Land Systems (GDELS) ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Madrid, Spanien, das zum globalen Luftfahrt- und Verteidigungskonzern General Dynamics Corporation gehört. Mobile Systemlösungen für das gesamte Gefechtsfeld.

Vom Grundwehrdienst zum Generalleutnant
Der 1962 in Aachen geborene Markus Laubenthal trat 1982 als Grundwehrdienstleistender beim Panzerbataillon 33 in Neustadt am Rübenberge in die Bundeswehr ein. Im Anschluss absolvierte er die Ausbildung zum Reserveoffizier und Offizier an der Offiziersschule des Heeres in Hannover und der Panzertruppenschule in Munster. Es folgten Verwendungen als Zugführer, Kompaniechef und Jugendoffizier.
Als Stabsoffizier sammelte Generalleutnant Laubenthal zunehmend internationale Erfahrung, wie beispielsweise durch seine Teilnahme am Advanced Command & Staff Course am Joint Services Command & Staff College in Shrivenham in Großbritannien. Auch ministerielle Verwendungen als Referent V 1 „NATO und UN-Einsatzgrundlagen“ im Führungsstab der Streitkräfte und als Arbeitsbereichsleiter „Europäische Sicherheitspolitik, bilaterale Beziehungen zu europäischen und afrikanischen Staaten“.
Von August 2014 bis Januar 2016 war Generalleutnant Laubenthal als erster deutscher Soldat Chef des Stabes der US Army Europe in Wiesbaden. Weitere Verwendungen in dfer Dienstgradgruppe der Generale waren die des Kommandeur Panzerbrigade 12 Oberpfalz in Amberg (2012 bis 2014) und Kommandeur der 1. Panzerdivision (2017/18).
Seine vierjährige Verwendung als stellvertretender Generalinspekteur und Beauftragter für Veteranenangelegenheiten nutzte Generalleutnant Laubenthal insbesondere für neue Anstöße in der Veteranenarbeit der Bundeswehr. Unter ihm wurde in Berlin das Veteranenbüro eröffnet, welches sich in Abgrenzung zur Reservistenarbeit um die Belange von ehemaligen Zeitsoldaten soll. Zudem soll mit einer gestärkten Veteranenarbeit auch die Präsenz der Bundeswehr in der Gesellschaft gestärkt werden.
Für seine neue Verwendung bei der NATO wünscht die Bundeswehr alles Gute.

weitere Links:
https://shape.nato.int/chief-of-staff-cos
https://www.linkedin.com/posts/natoshape_wearenato-activity-7244632223918788608-PB70


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