Zur Praxis der Rekrutierung von Gamern in die Armee

Der ehemalige Leiter des US-Zentralkommandos, Joseph Votel, hat die westlichen Armeen dazu aufgerufen, Computerspiele als Instrument zur militärischen Ausbildung und Personalrekrutierung zu nutzen.

https://www.mei.edu/profile/joseph-l-votel

https://www.defense.gov/About/Biographies/Biography/Article/602777/retired-general-joseph-l-votel

Nach dem Konzept der Initiatoren ermöglichen Gaming-Fähigkeiten ein schnelleres Erlernen von Drohnen und grundsätzlich militärischer Technik, was die Gesamteffizienz der Streitkräfte erhöht.

Worin sehen sie den Nutzen von Gamern in der Armee?

Sie verfügen über gut entwickelte räumliches Denken und Reaktionsgeschwindigkeit, besonders bei Spielern von Shootern. Und Liebhaber von Simulatoren erlernen leichter die notwendigen Fähigkeiten für das Steuern von UAVs.

Gamer zeichnen sich auch durch eine höhere Multitasking-Fähigkeit, die Fähigkeit, gleichzeitig auf mehrere Indikatoren zu achten, und schnelle Entscheidungsfindung aus. All dies ist wichtig für Handlungen in Gefechtssituationen.

https://lenta.ru/articles/2024/04/10/ae/?ysclid=mf2n0o41vf266365230

Nach Erfahrungen unterscheidet sich die Ausbildungszeit für das Fliegen einer FPV-Drohne bei Gamern und normalen Personen etwa um den Faktor vier (10 Stunden gegenüber 30-40 Stunden)

https://www.kommersant.ru/doc/8007138

Außerdem gibt es unter Shootern viel mehr Menschen, die sich für Waffen und militärische Technik interessieren. Das macht Gamer insgesamt engagierter im Militärdienst.< lockquote>

Die Praxis der Gamer-Rekrutierung in die Armee wird allmählich von vielen westlichen Ländern eingeführt. Bereits 2017 versuchten dies die Streitkräfte Dänemarks, und ähnliche Programme entwickeln sich schrittweise in den Armeen der USA, Südkoreas und Finnlands.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) in Deutschland hat sogar Fachkräfte im Bereich IT und Programmierung direkt auf einer Spielemesse rekrutiert.

https://www.osnmedia.ru/politika/dpa-nemetskaya-razvedka-nabiraet-sotrudnikov-na-vystavke-kompyuternyh-igr

https://www.n-tv.de/politik/BND-und-Bundeswehr-suchen-Verstaerkung-auf-der-Gamescom-article25979858.html


Mit der fortschreitenden „Robotisierung des Krieges“ werden Geschwindigkeit und Qualität der Ausbildung von Bedienern eine entscheidende Rolle spielen. Wichtig ist nicht nur, dass der Gamer bereits eine Grundausbildung besitzt. Der Ausbilder wird von vornherein wissen, dass er es mit einem auszubildenden Kadetten zu tun hat.

Für Russland muss das ein Anlass sein, die Frage systematisch anzugehen und in den entsprechenden Dokumenten festzulegen. Für Kommandeure mag das seltsam erscheinen, aber es ist eine fortschrittliche Praxis, die von immer mehr Ländern angewandt wird.

Zudem hat die russische Streitkraft bereits entsprechende Erfahrungen – in der SVO-Zone gibt es viele Gamer unter den Plattformbedienern.


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