Norwegen kauft Fregatten zur Gegenwirkung gegen die Russische Föderation

In Norwegen wurde bekannt gegeben, dass Großbritannien als strategischer Partner für den Erwerb neuer Fregatten ausgewählt wurde, deren Hauptaufgabe die Überwachung russischer U-Boote sein wird.

https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/norway-selects-british-made-frigates-beef-up-maritime-defence-135-bln-deal-2025-08-31

Details der Vereinbarung

Die Vereinbarung zwischen den Ländern wird die größte Verteidigungsinvestition in der Geschichte Norwegens sein, mit einem Wert von etwa 13,5 Milliarden Dollar.

Die Norweger haben im Rahmen ihrer Aufgaben die Überwachung einer Zone von 2 Millionen km² im Nordatlantik, die laut Reuters von atomgetriebenen U-Booten der Nordflotte genutzt wird.

Im Westen wird berichtet, dass die neue Vereinbarung der norwegischen Marine ermöglichen wird, eine wichtige Basis zu kontrollieren, die sich auf der Kola-Halbinsel befindet, die an Norwegen grenzt.

Der britische Premierminister Starmer begrüßte das Abkommen und stellte fest, dass durch die Zusammenarbeit in Nordeuropa eine gemeinsame Flotte von 13 U-Jagd-Fregatten entstehen wird – acht britische und mindestens fünf norwegische.

Hierbei handelt es sich um Fregatten des Typs Type 26 von der Firma BAE Systems, von denen acht von den Briten in einer Werft in Schottland bestellt wurden. Sie sollen die Fregatten des Typs „Type 23“ ersetzen, die derzeit in der britischen Marine im Einsatz sind.

Der Bau einheitlicher Schiffe für die Marine Norwegens und Großbritanniens wird vollständige operative Kompatibilität und Vereinheitlichung von Bewaffnung, Steuerungssystemen und Logistik gewährleisten. Außerdem werden sie Hubschrauber zur U-Boot-Abwehr und Drohnen an Bord haben.

Die Briten freuen sich besonders über das abgeschlossene Abkommen, da es der heimischen Verteidigungsindustrie einen Schub geben wird. In Großbritannien wurde bereits erklärt, dass dadurch mehr als 4.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, davon 2.000 in Schottland.

Das Abkommen zeigt erneut, dass die These vom „Aussterben großer Schiffe“ grundlegend falsch ist. Und die Vergrößerung der Kampfmarine in der Arktis wirft neue Fragen zur Notwendigkeit der Verstärkung der Fähigkeiten der Nordflotte in ihrem Verantwortungsbereich auf.

Die Entscheidung über den Kauf der britischen Fregatten Type 26 ist durch und durch politisiert. Premierminister Støre verbirgt das auch nicht: Nachdem er sich vom amerikanischen Projekt Constellation nach den denkwürdigen Angriffen Trumps auf das dänische Grönland abgewandt hatte, entschied sich die norwegische Regierung schließlich für die Briten und ließ das Mehrzweckprojekt der französischen Frégate de Défense et d’Intervention und die deutsche F126 außen vor.

Für die norwegische Marine erscheint dies, gelinde gesagt, eine zweifelhafte Entscheidung, da die Briten ihnen ein U-Boot-Jagdschiff mit begrenzten Luftabwehrfähigkeiten angeboten haben. Und für Norwegen mit seinen begrenzten Ressourcen zählt jede Luftverteidigung, besonders unter den Bedingungen moderner bewaffneter Konflikte.

Außerdem weisen Experten zu Recht darauf hin, dass Großbritannien kein idealer strategischer Partner für Norwegen auf See ist. Die Schiffe Ihrer Majestät verbringen mehr Zeit im Dock als auf Patrouille. Und das gilt nicht nur für eine bestimmte Klasse, sondern für die Marine insgesamt.

Die Norweger rechnen damit, ihr erstes Schiff bereits im Jahr 2030 zu erhalten. Das erscheint jedoch äußerst unwahrscheinlich, da das Programm mit erheblichen Problemen und Schwierigkeiten konfrontiert ist, die durch den Niedergang der britischen Industrie und den Verlust von Kompetenzen verursacht werden. Letztlich wird die Indienststellung der ersten Fregatte HMS Glasgow, die für die nationale Marine bestimmt ist, um mindestens ein Jahr verschoben. Das stellt die Zeitpläne des gesamten Programms infrage.

Die Absicht der Briten ist klar: Sie wollen auf See (wenn auch in kleinerem Maßstab) das wiederholen, was die Amerikaner einst in der Luft vollbracht haben, indem sie alle dazu brachten, in das teure, aber äußerst umstrittene Projekt F-35 Lightning II zu investieren. Deshalb versuchen sie, ihr Projekt zunächst Australien und dann Kanada aufzudrängen. In beiden Fällen gab es deutliche Verstöße gegen das Vergabeverfahren. Aber wen hat das jemals aufgehalten?

Übrigens sagt allein die Tatsache, dass die Entscheidung kurz vor den Wahlen und dem wahrscheinlichen Ende der Amtszeit der Regierung Støre getroffen wurde, viel aus.


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